[Thriller] Tödlicher Irrtum – Projekt Unschuld

toedlicher irrtum

Titel: Tödlicher Irrtum – Projekt Unschuld
Autor: Burow, Patrick
Genre: Thriller/Justizthriller
Verlag: Selbstverlag
Seitenzahl: 268
Wertung: ★★☆☆☆
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Dieses Buch verspricht ein spannender Justizthriller zu sein, der Justizirrtümer in den Fokus seiner Geschichte stellt. Was vielversprechend klingt, konnte mich nicht so recht überzeugen. Dies hat gleich mehrere Gründe.

Für Juristen

In diesem Thriller stellen zwei Jurastudenten die Hauptcharaktere, die mehr oder minder freimütig Ermittlungen in einem abgeschlossenen Fall übernehmen, um ein Justizirrtum aufzuspüren. Dabei wird immer wieder relativ detailreich auf die Tücken eines Jurastudiums eingegangen. Um Spannung aufkommen zu lassen, geschieht dies zu oft und zu detailliert.

Dabei bleiben nicht nur die Protagonisten, sondern alle Charaktere in dem Buch relativ blass. Dass immer wieder auf einen anderen Fall der beiden Studenten Bezug genommen wird, wirkt sich in diesem Thriller zusätzlich störend aus, da die emotionale Verbindungen zwischen den Personen für den Leser oftmals im Dunkeln verbleibt.

Konstruiert

Leider bietet auch die Story nicht sonderlich mehr. Hier stecken zu viele Ideen drinnen, die oftmals zu konstruiert aneinander gedichtet wurden. Ein angenehmer Lesefluss möchte so nicht aufkommen. Vielmehr holpert der Leser immer wieder über Handlungsfragmente, die plötzlich auftauchen und mitunter wieder verschwinden. Es scheint schon fast eine logische Konsequenz, dass sich so mancher Logikfehler in die Geschichte eingeschlichen hat.

Hinsichtlich des Erzählstils gibt es noch einiges an Luft nach oben. Auf mich wirkte er zu unpersönlich, abgehakt und distanziert. Hin und wieder schleichen sich humorvolle Elemente in das Buch ein, allerdings wäre auch hier weniger mehr gewesen. Vor allem die Verwendung der Filmzitate wurde ein wenig zu inflatorisch verwendet.

Fazit

In meinen Augen ist die Story zu hanebüchen gewesen, die Charaktere zu blass und der Schreibstil nicht ausgereift genug, um diesem Justizthriller eine Empfehlung auszusprechen. Mir hat dieser Thriller nicht zugesagt, was eventuell auch an den ausschweifenden Ausführungen hinsichtlich des Jurastudium liegen mag. Wen dies nicht stört, der darf gern dennoch einen Blick wagen.

 


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Dieses Buch wurde mir freundlicherweise vom Autor zur Verfügung gestellt. Weitere Hinweise zu Rezensionsexemplaren findet sich auf der Verlagsübersichtsseite dieses Blogs.
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2 Kommentare

  1. Das ist eine kritische Rezension, mit der ich wirklich was anfangen kann – vielen Dank dafür.

    Es klingt schon sehr danach, dass jemand, der sonst Sachtexte verfasst und auch aus dem Metier der Juristerei stammt, sich doch mal an einem Spannungsroman versucht. Das ist aber eine ganz andere Art zu schreiben und jemanden zu informieren oder zu fesseln und unterhalten sind zwei ganz verschiedene Dinge.
    Mein persönlicher Schwerpunkt als Leserin liegt mehr darauf, dass ich unterhalten werden möchte. Da mache ich bei Realismus und Faktenlage auch mal ein paar kleine Abstriche, obwohl es natürlich perfekt wäre, wenn die Story auch noch gut recherchiert ist. Wenn jemand nicht so toll erzählen kann und mich damit nicht packt, nutzt mir das ganze Fachwissen aber leider auch nicht viel. Deswegen denke ich, dass ich mit diesem Buch nicht glücklich werden würde.

    LG Gabi

    1. Hallo Gabi,

      vielen Dank für die netten Worte. Innerhalb der Blogger-Szene wird ja immer wieder diskutiert, ob auch über Bücher berichtet werden sollte, die einem nicht so gut gefallen. Ich finde, dass auch kritische Rezensionen zur bunten Literaturwelt dazugehören und Deine Worte bestätigen das.

      Viele Grüße
      Frank

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