[Rezension] Der Zar

Der Zar

Titel: Der Zar
Autor: Bell, Ted
Genre: Thriller
Verlag: Luzifer Verlag
Seitenzahl: 640
Wertung: ★★☆☆☆
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Nein, Alex Hawke ist sicherlich nicht der neue James Bond. Dafür rauscht Ted Bell zu weit vom Ziel entfernt durch diesen Agententhriller. Es knackt und knirscht an vielen Ecken und Kanten, um mit dem großen Vorbild mitzuhalten.

 

Zu viel

Es beginnt mit der Erzählstruktur, die nicht nur beim Spionage-Protagonisten bleibt, sondern munter zwischen den verschiedensten Organisationen der westlichen Welt springt und allein schon damit den Thriller überfrachtet.

Hier wäre weniger mehr gewesen. So klingt die Geschichte ein bisschen zu künstlich, um das alte Weltbild des kalten Kriegs zu erzwingen.

 

Viel zu viel

Dafür streut Ted Bell nicht nur ein paar Gadgets oder Spielereien in die Geschichte ein, so wie es der Leser von den James-Bond-Geschichten kennt, sondern übertreibt auch hier, in dem er massiv Elemente der Geschichte hinzufügt, die dem Science Fiction entspringen.

Auch hier ist Bell über das Ziel hinaus geschossen, denn phasenweise liest sich Buch eher wie ein SciFi-Roman und nicht wie ein Agententhriller. Das gilt im übrigen auch für die Phasen im Buch, in denen Bell den Protagonisten versucht, ein bisschen Leben einzuhauchen. Hier wird die Geschichte regelrecht flach und verliert jegliche Spannung.

 

Zu wenig

Es hätte vielleicht ein Techtelmechtel nach dem Vorbild der Bond-Girls werden sollen, aber wieder hat Bell das Ziel verfehlt. Ebenso wie beim Protagonisten selbst, dem es einfach an britischen Understatement fehlt und deutlich bodenständiger und einfacher gestrickt ist.

Leider gibt es dann auch größere Logiklücken, wie z.B. jene, in der im tiefsten Winter im Dezember der Protagonist sich an den weißen Nächsten von Sankt Petersburg erfreut, die zur Sommersonnenwende auftreten. Damit bestätigt Bell eher das Klischee des America-First-Gedanken gepaart mit völliger Unkenntnis vom Rest der Welt. Ich habe an dieser Stelle bewusst ein spoilerfreies Beispiel gewählt.

 

Fazit

Dieser Agententhriller möchte eindeutig zu viel und wirkt an vielen Stellen vollkommen überfrachtet. Dadurch driftet die Geschichte nicht nur ins Ungläubwürdige ab, sondern verlässt auch zu oft die Genregrenzen. Das nimmt ihm die Spannung und schlussendlich auch die Leseempfehlung. Denn verzeihen viele Leser unglaubwürdige Elemente und Logiklücken, so tun sie es nicht, wenn die Spannung nachlässt und das Buch einfach nur zu seicht wird. Ich kann dieses Buch leider nicht weiterempfehlen.

 


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