[Hörbuch] The Stand – Das letzte Gefecht

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Titel: The Stand – Das letzte Gefecht
Autor: King, Stephen
Genre: Belletristik
Verlag: Hörbuch: Lübbe Audio / Print: Heyne
Wertung: ★★★★★
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Das Taschenbuch der vergriffenen Version von Bastei Lübbe passt kaum noch in eine Tasche und ist recht unhandlich.

Als ich dieses Buch im Jahre 1992 zum ersten Mal gelesen habe, ist es schon als erstmals vollständige Auflage bei Bastei Lübbe erschienen. Im Original hat Stephen King das Buch im Jahre 1978 herausgebracht und das Mammutwerk gilt als eines seiner wichtigsten Bücher.

Das Hörbuch wurde deutlich später erst 2012 veröffentlicht. Und egal für welche Version sich der Interessent entschließt, er muss Zeit mitbringen. Die aktuelle Taschenbuchausgabe, die mittlerweile beim Heyne Verlag erscheint, hat über 1700 Seiten, dieses Hörbuch eine Hörzeit von sage und schreibe über 54 Stunden.

Viel Handlung

Als Stephen King The Stand geschrieben hat, so hat er als Dystopie (auch wenn dieser Begriff seinerzeit nicht geläufig war) in einer Zukunft des Jahres 1990 spielen lassen. Aus einem Militärlabor entweicht ein Grippevirus, der für eine verheerende weltweite Pandemie verantwortlich ist. 99,4% der Weltbevölkerung fallen diesem zum Opfer.

Stephen King verbleibt für den Rest der Geschichte allerdings in den USA und lässt die Überlebenden sich in zwei Gesellschaften einordnen. Hier kommen starke mystische Elemente ins Spiel, denn die Parteien werden jeweils von Träumen zu bestimmten Orten gezogen, wo sich die jeweiligen Gruppierungen versammeln, die auf der einen Seite für das Gute und auf der anderen Seite das Böse stehen.

Beide Parteien bereiten sich jeweils auf ihre Art auf das titelgebende letzte Gefecht vor.

Dabei liegt der Schwerpunkt der Erzählung mitnichten in den Vorbereitungen für eine Schlacht, sondern der Mensch steht im Mittelpunkt.

Viele Personen

Stephen King lässt sich mit dem Erzählen der Geschichte viel Zeit. Als er das Vorwort im Jahre 1989 schreibt, so fühlt er sich noch dazu gemüßigt, auf diesen Umstand explizit hinzuweisen. In späteren Werken schreibt er einfach lange Geschichten und erzählt.

Bei einem solchen Mammutwerk ist es logisch, dass viele Charaktere eine Rolle spielen. Obgleich der Vielzahl an unterschiedlichen Personen und Lebensläufen habe ich aber niemals den Überblick verloren. Geschickt spinnt King Details in den Erzählstrang ein, die den Leser als Erinnerungsbrücke dienen, falls eine Person tatsächlich etwas länger nicht in Erscheinung getreten ist oder wenn er sich auf Ereignisse auf den ersten Kapiteln bezieht.

Somit verliert der Leser niemals die Übersicht oder die Zuordnung zu den jeweiligen Personen und ich fand es immer wieder bezeichnend und erstaunlich, wie gut es King gelingt, seinen Protagonisten Leben einzuhauchen. Und das ist es, was das Werk ausmacht. Wie gehen die Menschen miteinander um, was treibt sie an, wie stehen sie zueinander?

Sprecher

Gelesen wird das Buch von David Nathan, der seinen Job wieder hervorragend erledigt. Er liest nicht nur einfach dieses Buch, er verleiht dieser Geschichte seinen eigenen Charakterzug. Nathan ist einfach der geborene Sprecher für Stephen King Bücher. Es ist einfach nur genial, wie gut er mit seiner Stimme umgehen kann, ohne sich für jeden Charakter eine eigene Tonlage ausdenken zu müssen.

Zudem kann man den Hut vor einem Sprecher ziehen, der ein solches Buch mit einer Hörzeit von immerhin gut 54 Stunden in einer konstanten Qualität einspricht.

Der ein oder andere Fehler

Das Szenario, das Stephen King in The Stand zeichnet, ist geschuldet der Entstehungszeit deutlich  veraltet, was man hin und wieder merkt. Eine Pandemie wird nach heutigen Erkenntnissen deutlich anders ablaufen. Auch ein Wiederaufbau der Gesellschaft wird rein technisch gesehen so nicht funktionieren, wie es in dem Buch geschildert wurde.

Als ich das Buch vor 25 Jahren gelesen habe, hatte mich das nicht gestört, weil mir selbst das Hintergrundwissen fehlte. Wer also nicht gerade in der Kraftwerkstechnik o.ä. bewandert ist, wird sich an den Details nicht stören. Detailverliebten Lesern hingegen könnten sich an dem ein oder anderen Detail stören.

Bezüge zu anderen Werken

Stephen King verweist immer wieder innerhalb seiner Bücher auf seine eigenen Werke. So gibt es mehrfache Verflechtungen zwischen dem “Der-dunkle-Turm-Zyklus” und diesem Buch. Allerdings muss ich anmerken, dass diese Bezüge in der Umsetzung als Graphic Novel verloren gegangen sind. Hier muss der Leser zu den sieben Romanen greifen (Teil acht ist lediglich ein zusaätzliches Buch).

Fazit

Auch wenn das Buch mittlerweile etwas betagt ist, so ist es noch immer eine absolute Empfehlung, stellt es eines der wichtigsten Werke vom Vielschreiber Stephen King dar. Er verleiht den Charakteren derart viel Leben, dass es nie langweilig wird und über so gut wie keine Länge verfügt.

Die Horror-Elemente sind zwar vorhanden, halten sich aber dezent im Hintergrund. Das menschliche Schicksal liegt im Fokus dieser Erzählung, die Stephen King verdamt gut gelungen ist. Somit kann ich dieses Hörbuch (aber auch die Printausgabe) allen Lesern empfehlen, die spannende Geschichten mögen und auch mal über den Tellerrand schauen mögen.


Wer in die Printversion hereinlesen möchte, kann dies mit der Amazon Direktvorschau machen (Werbung):

Dieses Buch wurde mittlerweile verfilmt und ist als DVD erhältlich. Selbstredend ist auch die Verfilmung recht lang. Satte 360 Minuten auf zwei DVDs werden benötigt, um die Verfilmung zu zeigen. Es gilt allerdings zu bedenken, dass dieser Film schon etwas betagt ist – aber dennoch sehenswert.
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